In einem gemeinsamen Schreiben wenden sich alle Abgeordneten an Sozialminister Manfred Lucha.  
  Alle Abgeordneten (Bund und Land) des Ostalbkreises wurden eingebunden. Bis auf eine Ausnahme haben alle das Schreiben mitgezeichnet.
  Die Abgeordneten fordern in dem Schreiben an den Sozialminister, die Verteilung der Impfstoffe auf die Landkreise im Verhältnis zur Einwohnerzahl vorzunehmen. Dies würde die Impfungen besonders für ältere Menschen erleichtern und längere Fahrten ersparen sowie dem einsetzenden Impftourismus entgegenwirken. 
  
Sozialminister Lucha (Bild: Karin Volz)Sehr geehrter Herr Minister Lucha,   
  vielen Dank für Ihre schwierige Arbeit zur Bewältigung dieser Pandemie. Zu Beginn einer möglichen dritten Welle verbietet sich jede Art von Wahlkampfmanöver, deshalb schreiben wir Ihnen gemeinsam, um die Bewältigung der Pandemie zu forcieren.   
  Wir im Ostalbkreis bitten dringend darum, die Verteilung des Impfstoffes auf die „Kreisimpfzentren“ im Land zu ändern. Der Bund verteilt den Impfstoff nach Einwohnerzahl auf die Länder. Auch für die Verteilung innerhalb des Landes muss der Einwohnerschlüssel ein entscheidendes Kriterium sein.   
  Während das „Kreisimpfzentrum“ in Aalen für den gesamten Ostalbkreis nach wie vor nur eine Charge pro Woche mit 1170 Dosen erhält, bekommt beispielsweise das „Zentrale Impfzentrum“ in Rot am See, nördlich von Crailsheim gelegen, eine wesentlich größere Menge.   
  Dies führt dazu, dass sehr viele Menschen nach Rot am See oder in die teilweise noch weiter gelegenen „Zentralen Impfzentren“ in Ulm oder Stuttgart fahren müssen, weil sie eine Impfung am „Kreisimpfzentrum“ nicht so leicht bekommen können. Dadurch hat ein starker Impftourismus eingesetzt, der für die über 80 Jahre alten Menschen oft sehr beschwerlich ist.   
  Das Impfzentrum in Aalen ist bestens ausgestattet und funktionsfähig. Auch Fahrtkosten werden gespart, wenn dort mehr Impfungen stattfinden können. Rot am See ist hingegen schwierig zu erreichen; der örtliche Bahnhof ist 1,8 km vom „Zentralen Impfzentrum“ entfernt und hat keinen Taxistand.  
  Deshalb fordern wir, die Verteilung der Impfstoffe auf die Landkreise im Verhältnis zur Einwohnerzahl vorzunehmen. Ihre Unterstützung in dieser Angelegenheit würde zum besseren Zusammenhalt in den Landkreisen beitragen. Sie trüge zudem zu einem besseren Gesamtverständnis staatlicher Maßnahmen in der Bevölkerung bei.   
  Mit freundlichen Grüßen   
  Norbert Barthle 
  Mitglied des Deutschen Bundestages 
  Parlamentarischer Staatssekretär   
  Leni Breymaier 
  Mitglied des Deutschen Bundestages   
  Winfried Mack 
  Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg   
  Roderich Kiesewetter 
  Mitglied des Deutschen Bundestages   
  Christian Lange 
  Mitglied des Deutschen Bundestages 
  Parlamentarischer Staatssekretär   
  Dr. Stefan Scheffold 
  Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg