Winfried Mack MdL

Winfried Mack besorgt über Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge

Duale Ausbildung bietet beste Zukunftsperspektiven

Für März 2022 meldete die Agentur für Arbeit über 65.000 offene Ausbildungsstellen in Baden-Württemberg, aber nur 37.700 Bewerberinnen und Bewerber; zudem wurde vom Statistischen Landesamt mit 65.250 Verträgen ein neuer Tiefstand der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für 2021 gemeldet. Seit Beginn der Statistik 1977 gab es nie so wenige neue Azubis im Land. „Diese besorgniserregenden Zahlen verdeutlichen ein großes Problem für die Betriebe – auch im Ostalbkreis: Es fehlen immer mehr Fachkräfte“, so der Landtagsabgeordnete Winfried Mack.

Seit 2020 konnten kaum Ausbildungsmessen, wie hier im Berufsschulzentrum Aalen, stattfinden. Winfried Mack hofft auf viele Angebote zur Berufsorientierung in diesem Jahr.
Seit 2020 konnten kaum Ausbildungsmessen, wie hier im Berufsschulzentrum Aalen, stattfinden. Winfried Mack hofft auf viele Angebote zur Berufsorientierung in diesem Jahr.

„Bedenken wir, dass in den nächsten fünf Jahren ca. 23.000 Handwerksbetriebe zur Übergabe anstehen, brauchen wir dringend unsere Gesellen, unsere Techniker und unsere Meister – auch den Klimawandel schaffen wir nur mit dem Handwerk“, sieht Winfried Mack einen großen Bedarf, um für eine Ausbildung im Handwerk zu werben. Als wirtschaftspolitischer Sprecher liege ihm die Duale Ausbildung besonders am Herzen: „Um unsere Ausbildung beneidet uns die ganze Welt, sie ist der Grundpfeiler für unseren ökonomischen und sozialen Erfolg. Eine Ausbildung ist nicht weniger wert als ein Studium, sie ist die Basis für ein gutes Einkommen, einen sicheren Arbeitsplatz und bietet zahlreiche Aufstiegschancen.“

Mack sieht gerade in der Berufsorientierung an den Schulen Handlungsbedarf, denn „gerade an Gymnasien wird die Ausbildung oft nicht als sehr gute Chance für einen beruflichen Aufstieg gesehen.“ Mehr Kooperationen zwischen Gymnasien und Berufsschulen könnten einen besseren Einblick in die modernen Ausbildungsberufe bieten. Winfried Mack könne sich in Ellwangen gerade beim „Labor Handwerk 4.0“ an der Berufsschule eine Zusammenarbeit mit den Gymnasien vorstellen. „Bisher sind die Gymnasien stark auf gemeinsame Projekte mit den Hochschulen und Universitäten ausgerichtet. Viele Schülerinnen und Schüler könnten ihre Fähigkeiten und Neigungen aber in einer Ausbildung besser einbringen“, sieht Mack hier große Chancen mehr Schüler für eine Ausbildung zu begeistern.

Ganz nach dem Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ sei eine Ausbildung oft die Basis für ein Studium, den Techniker oder den Meister. Auch deshalb, betont der Landtagsabgeordnete, habe sich die CDU-Landtagsfraktion für die Einführung der Meisterprämie eingesetzt und können sich hier auch eine Ausweitung auf weitere Meister vorstellen. 

Wie sehr sich die Berufsbilder in den letzten Jahren durch die Digitalisierung gewandelt hätten, wäre bei den Eltern oft noch nicht angekommen. „Sie spielen bei der Berufswahl aber eine wichtige Rolle und viele wünschen sich für ihre Kinder ein Studium. Dabei ist die Pflege heute genauso digital wie das Handwerk“, erklärt Winfried Mack. „Die Künstliche Intelligenz wird viele Berufe noch weiter verändern und muss in Zukunft jedem Unternehmen zur Verfügung stehen – vom Mittelstand bis zum kleinen Handwerksbetrieb“, sieht Winfried Mack den technologischen Wandel auch in der Ausbildung längst angekommen. Dafür brauche es Investitionen in die Berufsschulen und Ausbildungszentren, denn mit der Technik von gestern gewinne man keine künftigen Fachkräfte.

Die CDU-Landtagsfraktion strebt eine Gleichwertigkeit von Studium und Ausbildung an, wie es sie bereits in der Schweiz gebe. Winfried Mack ist sich daher sicher, dass mit dem 365-Euro-Ticket für Busse und Bahnen in ganz Baden-Württemberg und der AzubiCardBW, die Auszubildenden die Tür zu vielen Vergünstigungen öffnet, erste wichtige Schritte gegangen wurden. „Wir müssen natürlich weiter dranbleiben“, betont Winfried Mack, der sich vor allem freue, dass die Ausbildungsmessen wieder stattfinden könnten. „Das ist wieder eine sehr gute Chance, die Vielfalt unserer Ausbildungsberufe und -betriebe kennenzulernen. Ich bin mir sicher: Wer eine Ausbildung machen will, findet auch einen passenden Ausbildungsplatz mit besten Zukunftsperspektiven.“