Begeisterung für´s Mosten und Saftpressen in die Wiege gelegt
„Früher war Mosten ein Festtag, auf den man sich schon Wochen vorher gefreut hat“, berichtet Alexander Meyer, bei der Besichtigung seiner Mosterei und Saftkelterei in Wört. Die CDU Wört und der Landtagsabgeordnete Winfried Mack hatten eingeladen, um den Betrieb kennenzulernen und das Mosten wieder in den Fokus zu rücken.
Lothar Lipp, Vorsitzender der CDU Wört freut sich, dass Alexander Meyer und seine Frau Sina Luffler den einstigen Traditionsbetrieb ihres Vaters wiederbeleben und durch Investitionen in die Zukunft führen. „Als sich die Chance ergab, musste ich nicht lange überlegen, denn die Liebe zum Mosten und Saftpressen wurde mir bereits in die Wiege gelegt“, erklärt Meyer, dessen Vater Franz Meyer viele Jahre Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Ellenberg und auch Kreisvorsitzender war. Bereits mit 17 Jahren wurde Alexander Meyer jüngster Fachwart im Bereich Obst und Garten in Baden-Württemberg und bis heute sieht er sich als Botschafter für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen.
Diesen Einsatz für das Kulturgut Mosten und die Kulturlandschaft, die durch Streuobstwiesen entsteht, findet Winfried Mack sehr wichtig und dankt Alexander und Franz Meyer dafür. „Die Streuobstwiesen sind durch eine Ernährungskrise entstanden, so wie wir sie auch heute haben“, sieht Mack, die Obstbäume gerade jetzt als wichtige Quelle gesunder und regionaler Lebensmittel. Der Landtagsabgeordnete freut sich auch bereits auf das Sortenparadies, das am Schlossberg in Ellwangen entstehen wird. Laut Alexander Meyer gebe es über 3000 Apfelsorten und über 1200 Birnensorten in Deutschland und das „ist ein unglaublicher Schatz, den die Obst- und Gartenbauvereine pflegen.“
Die Mosterei und Kelterei Meyer in der Schlossstraße 11 in Wört bietet noch bis Anfang November die Möglichkeit das eigene Obst pressen zu lassen. „Äpfel, Birnen, Quitten – der Kreativität sind durch unsere neue automatisierte Bandpresse keine Grenzen gesetzt“, so Meyer, denn sowohl reine Säfte als auch Mischungen sind in kleinen und großen Mengen möglich und jeder erhalte seinen Saft aus dem eigenen Obst. „Wir können schon ab einem Apfel das Obst pressen. Beispielsweise Quitten, für einen Topf mit Marmelade ist das perfekt“, so Sina Luffler. Sie wirbt auch dafür, dass Kinder zum Pressen mitgebracht werden, damit sie erleben, wie aus dem Obst Saft wird.
Nach dem Pressen wird der Saft dank spezieller Technik nur kurz erhitzt. „Das schont die Vitamine und erhält den natürlichen Geschmack“, erklärt Meyer, der anschließend noch die „Bag-in-Box-Abfüllung“ zeigt, dank derer der Saft auch nach dem Anbruch noch viele Wochen haltbar ist. Im Anschluss an die Besichtigung konnten die vielen interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Säfte natürlich probieren und auch ein selbstgemachter Gin, der WörGin, von Sinas Vater konnte verkostet werden.
Wer sein Obst noch pressen lassen möchte, kann dies noch bis Anfang November tun. Eine Anmeldung ist unter 07964/900567 erforderlich.