Besuch der JVA-Außenstelle Kapfenburg
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, darunter viele Landwirte, hatten kürzlich die Gelegenheit, im Rahmen des Sommerprogramms des Landtagsabgeordneten Winfried Mack und der CDU-Kreisvorsitzenden Heike Brucker die Justizvollzugsanstalt (JVA) und Staatsdomäne Kapfenburg bei Lauchheim zu besichtigen. Auf der Staatsdomäne wird derzeit vom Land Baden-Württemberg ein neuer Milchviehstall gebaut. Außerdem werden die Unterkunftsbereiche der JVA modernisiert.
Die JVA-Außenstelle Kapfenburg ist ein offener Vollzug und gehört organisatorisch zur JVA Schwäbisch Hall. Wie deren Leiter Mathias Rössle erläuterte, dient die JVA Kapfenburg der Resozialisierung von Gefangenen. Nur diejenigen Gefangenen, bei denen eine gute Prognose besteht, dass sie nicht flüchten, haben die Chance, aus dem geschlossenen Vollzug auf die Kapfenburg zu kommen. „Hier gibt es keine hohen Mauern mit Stacheldraht, sondern man vertraut den Gefangenen, dass sie diese Chance auf eine gute Vorbereitung auf das Leben nach dem Gefängnis nutzen“, so Helmut Bauer, stv. Anstaltsleiter der JVA Schwäbisch Hall. Entweichungen gäbe es kaum, in seltenen Fällen könnten sich Gefangene schwer von ihren Angehörigen beim Heimatbesuch trennen und müssten von der Polizei abgeholt werden, betont Bauer und stellt fest, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.
Wichtig für die Resozialisierung ist die Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb. „Dort müssen Sie an der täglichen Arbeit in der Landwirtschaft oder in der Werkstatt teilnehmen“, wie der landwirtschaftliche Leiter der JVA Kapfenburg, Michael Frank, sagte. Dazu gehört sich um die Felder, die Streuobstwiesen, das Fleckvieh und die Limburger Rinder zu kümmern, Holz zu spalten, die Ställe zu misten oder in der eigenen Brennerei zu arbeiten. „Wer am Ende des Tages müde ist, kommt nicht auf dumme Gedanken“, fügt Frank mit einem Augenzwinkern hinzu.
Landtagsabgeordneter Winfried Mack erklärte, dass diese Resozialisierung allen Bürgern diene: „Wir wollen, dass die Gefangenen nach Verbüßung ihrer Strafe wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden können“. Auf der Kapfenburg werde durch die Beamten des Justizvollzugs hervorragende Arbeit geleistet, lobt Winfried Mack und alle Gäste zeigten ihre Wertschätzung mit einem großen Applaus für deren Engagement.
Derzeit finden auf der baden-württembergischen Staatsdomäne Kapfenburg umfangreiche Bauarbeiten statt. So werde ein neuer Milchviehstall errichtet, der sich in das streng denkmalgeschützte Gesamtensemble der Kapfenburg einfüge, so Winfried Mack. Die Maßnahme werde vollständig aus dem Landeshaushalt finanziert. Die gesamte Staatsdomäne mit ihren 130 Hektar Land und 90 Milchkühen (Fleckvieh und Limpurger Rinder) werde danach auf Bio umgestellt. „Das Land muss auch in der Landwirtschaft mit gutem Beispiel vorangehen“, so der Landtagsabgeordnete.